Antike Metzgerei Puppenstube

Die Idee zu dieser urigen Puppenhaus Metzgerei entstand schon fast durch Zufall. Als ich eines Nachmittags aus purer Langeweile mal wieder Fimo-Knete herausholte und anfing damit herumzukneten, entstanden sofort einige ganz brauchbare Fleischexemplare und ich bekam große Lust, noch mehr davon zu versuchen. Die Schinken wurden immer besser und ich beschloss, eine alte Puppenhaus Fleischerei zu eröffnen. Ein neues Projekt war geboren.

Ich sah mir alte Puppenstuben Metzgereien im Internet an und holte mir Ideen, was man dort noch so alles findet. Überall hing ein großes aufgeschlitztes Schwein im Sortiment. Also knetete ich auch so eines aus Bastellehm, ließ es trocknen und malte es an.

Dann brauchte ich ein passendes Lokal, eine Räumlichkeit,  in der ich die Metzgerei einrichten wollte. Aus irgend einem Grund wollte ich keinen klassischen Kaufladen sondern eine Art alter Stall, den man zu einer Verkaufsstelle umfunktioniert hatte und wo man vielleicht sogar früher eine solche Fleischerei angetroffen hätte.

Bei Ebay entdeckte ich einen antiken Spielzeugstall, indem ich mir meine Idee, wie ich das haben wollte, vorstellen konnte. Er war perfekt und ich kaufte ihn. Natürlich mussten die Futtertröge und die Abtrennungen für die Pferde entfernt werden. Außerdem gefielen mir die rot-grünen Streifen überhaupt nicht, also überstrich ich diese mit einem antik-aussehenden Beige.

Eine passende Tapete würde das Ganze gleich noch besser aussehen lassen. Am besten eine mit Kacheln wie in alten Puppenküchen. Bei meiner lieben Freundin Ilvie aus Österreich wurde ich sofort fündig und entschied mich für diese hier. Mit einem Gemisch aus brauner Acrylfarbe und viel Wasser habe ich die Kachelwand schön alt und schmutzig aussehen lassen. 

Inzwischen war auch der Metzgermeister selbst, eingetroffen. Diese ältere Puppe eines Verkäufers fand ich absolut perfekt mit seinem ernsten Blick und der langen Schürze, die ich sogleich an seine "blutige" Arbeit anpasste.

Im Internet suchte ich nach antiken Reklamen einer Metzgerei. Ich entschied mich für ein ovales Ladenschild mit altdeutscher Schrift. Ich verkleinerte es, druckte es aus und klebte es auf Pappe. Zudem befestigte ich zurechtgeschnittene Holzstangen (aus Holzstäben für Pflanzen) im Innern der Metzgerei wo ich meine Würste und Schinken aufhängte. Aus einer kleinen Obst-Holzsteige habe ich zwei Verkaufstheken gefertigt.

Anfangs hatte ich noch ein Schild mit Fleisch-Angeboten im Eingang aufgestellt. Dieses hat mich dann doch irgendwie optisch gestört und es wurde in den Hintergrund verbannt.

Et voilà ... so sieht sie aus, die Metzgerei aus einer fast schon vergessenen Zeit ... Alle Fleischwaren, ohne Ausnahme, bestehen aus Fimo-Knete.

Meine Mutti gab mir dann noch eine schöne Idee : nämlich daß sich im oberen Teil hinter der blauen Luke die alte Räucherkammer befinden könnte. Na das ist doch mal eine optimal gelungene Nutzung aller Räumlichkeiten.

Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass ich selber kein Fleisch esse. Nichts desto trotz hatte ich wirklich Spaß, diese Fleischminiaturen mit Knete herzustellen und eine altertümliche Metzgerei in meine Sammlung aufzunehmen. Überdies glaube ich, dass  der Umgang mit Fleisch zu jener Zeit, bevor die Massentierhaltung kam, in gewisser Weise sogar tierwürdiger und bemessener war. Mein Mann meinte zum fertigen Metzger Projekt : "Nicht schlecht, für jemanden, der gar kein Fleisch isst!"