Frida Kahlo Puppenhaus

Casa Azul

Als große Verehrerin der wunderbaren mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo, habe ich mich dazu entschlossen, ihr ein Puppenhaus zu widmen. "Casa Azul" nenne ich dieses Künstler-Puppenzimmer, angelehnt an den Namen des Frida Kahlo Museums in Coyoacan (Mexik0-Stadt) welches wegen seiner kobaltblauen Wände (aussen) auch das Blaue Haus genannt wird. Das Museum zeigt heute das Leben und die Werke der Künstlerin. Mein Puppenhaus zeigt ein Miniatur-Modell ihres Ateliers, wie es in meiner Vorstellung hätte aussehen können.

Meine Idee beginnt damit, daß ich selber gerne zeichne und finde, daß es an der Zeit ist, ein richtig tolles Maler-Atelier in Miniatur zu erschaffen. Es gibt zwar schon mein Van Gogh Zimmer, aber dort liegt der Fokus hauptsächlich auf der Nachbildung eines seiner Gemälde und ist eigentlich nur die Widergabe eines Schlafzimmers in 1:12 und eben kein Atelier. Außerdem habe ich die Absicht erstmalig zu versuchen, ein Puppenhaus im Maßstab 1:6 zu erschaffen, also doppelt so groß wie fast alle meine Häuser.

Noch bevor ich ein geeignetes Puppenhaus für dieses Projekt habe, beginne ich damit, ganz viel Maler-Zubehör zu basteln. Aus alten Tintenpatronen, Alufolie und ausgedruckten Miniatur Schildern bastle ich Farbtuben. Kleine alte Pinsel kürze ich etwas und schneide eine Malerpalette aus Pappe zurecht, die ich mit Acrylfarbe betupfe. Es ist diesmal etwas ganz Neues, Material im Maßstab 1:6 herzustellen und macht wirklich großen Spaß.

Für Miniatur Bleistift Farben benutze ich Party Spieße. Einfach gleichgroße Stückchen zurechtschneiden und in verschiedenen Farben anmalen, schon werden sie zu einem bunten Mal-Set.

Natürlich halte ich Ausschau nach einem Puppenhaus oder -zimmer, welches sich für ein Atelier eignet und vor allem auch, die passende Größe hat. Es dauert nicht lange und ich werde fündig. Eine große Puppenstube mit den Massen 68 x 46 x 44 sticht mir bei ebay ins Auge. Sie scheint perfekt für ein geräumiges Künstler-Atelier und die wunderschöne Eingangstür erobert mein Herz im Sturm. Ich habe zudem gleich doppeltes Glück denn sie ist auch noch wirklich nicht teuer.

Da die Puppenstube dem Original der "Casa Azul" möglichst ähnlich sehen soll, bekommt sie die typischen mexikanischen Farben. Dafür muss die weisse Tapete erst einmal ab und auch außen wird sie ebenfalls neu gestrichen.

Damit auch die Fenster den Originalen gerecht werden, habe ich passende Gittereinsätze bestellt. Diese werden mit dem entsprechenden Grünton angemalt. Die Wände vom Atelier streiche ich in einem warmen Gelb. Die rechte Seite lasse ich im Originalzustand, da ich es klasse finde, wie sich die urige Tür von dem alten Orange abhebt. Mit etwas Pastellkreide bringe ich noch ein paar Schatten in die Ecken, damit das Zimmer nicht zu steril wirkt und seine Trapezform auf diese Weise noch besser heraussticht.

Dieses historische Haus war Frida Kahlo's Geburtsort, teilweise Wohnsitz und auch ihr Sterbeort. Hier entdeckte sie ihr aussergewöhnliches Talent für das Malen nachdem sie durch ein furchtbares Busunglück immer wieder über Monate ans Bett gefesselt war. In der Ausstattung meiner Version ihres Ateliers habe ich einige Details über dieses traurige Schicksaal untergebracht: zum Beispiel die weiße Miniatur Straßenbahn auf dem Schrank und die Zeichnung über den Unfall auf ihrem Pult (das Bild ist übrigens von Fridas Original abgeschaut).

Zu Beginn dieses Projekt war ich unentschlossen, ob ich eine Puppe darin haben wollte? Dann fand ich aber, daß ein Künstler-Atelier ohne Künstler nicht komplett sei. Aber woher so eine große Puppe nehmen? Vor längerer Zeit hat mir mal eine Dame aus dem Dorf eine ganze Schachtel dieser Souvenir Püppchen geschenkt. Normalerweise bin ich kein Fan dieser Puppen, doch als ich darin herumkramte, traf ich auf diese schwarzhaarige Dame, die eigentlich ganz passend zu sein schien. Mit einem kleinen Umstyling wie Kopfschmuck, Ohrringen und mexikanischer Kleidung hat sie am Ende dann sogar etwas Ähnlichkeit mit dem "Original". Ihr typisches Markenzeichen, die dichten Augenbrauen, male ich ihr mit Acrylfarbe auf. Das Porträt auf der Staffelei habe ich selbst gezeichnet. Alle anderen Bilder stammen aus einem Memo Kartenspiel, welches ich speziell hierfür gekauft habe.

Und so sieht das Gesamtkunstwerk fertig aus ...

Gekauft für dieses Projekt habe ich : die Stube, die Fenstergitter und das Memo-Spiel. Alles andere hatte ich bereits in meinem Inventar oder habe es selber gebastelt.

Wenn euch dieses Projekt gefällt oder wenn ihr eine Kritik dazu habt, dann lasst es mich doch gerne wissen. Ich freue mich stets über Ideen und Kommentare.